InnoVillage Seeland

Erfahrungsbericht

Wir teilen hier Ergebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse, damit auch weitere Gemeinden ihren Lebensraum, durch partizipative Prozesse, nachhaltig entwickeln können.

Abschlussbericht Innovillage Seeland

NRP Projekt: Januar 2022-Dezember 2023

Ziel: Gemeinden durch Partizipation in ihrer
Innovationskraft stärken
 Ausgangslage

Im Jahr 2018 erlebte Diessbach b. Büren den Verlust mehrerer wichtiger Treffpunkte, darunter eine Käserei, Landi, ein Restaurant und ein Dorflädeli.

Mit der Idee diesem Zustand entgegenzuwirken, wurde die Dorfbevölkerung zu einem Workshop eingeladen, um ihre Wünsche für das Dorf zu äußern.

Dies führte zur Gründung des
Vereins „La Piazza“ (www.lapiazza-diessbach.ch), der sich für die Attraktivierung des Dorfes einsetzt. Durch die Workshops wurden zahlreiche Ideen generiert. Daraus entstanden diverse Projekte, wie z.B. die Dorfzeitung, das Konzept des «Haus der Möglichkeiten» oder der Event «Musig ir Schüür». Der Verein organisiert regelmäßige Veranstaltungen wie den «Diessbe-Träff», um die Bevölkerung in einem ausgelassenen Rahmen zu treffen. La Piazza unterstützt seither aktiv die
Dorfgemeinschaft in verschiedenen Projekten, einschließlich der Entwicklung des Dorfkerns.

Der Erfolg in Diessbach b. Büren führte zur Frage: Könnte dieses Konzept auch für weitere Gemeinden interessant sein? Aus dieser Frage entwickelte sich der NRP-Antrag zum Projekt «InnoVillage Seeland». Ziel des Projektes war, weitere Gemeinden zu befähigen, um dank einem partizipativen Prozess, Neues entstehen zu lassen. Fünf Gemeinden aus dem Bieler Seeland hatten sich für das Projekt beworben, drei wurden schlussendlich ausgewählt: Die Gemeinden Worben, Studen und Büren a. Aare. Im 2023 wurde auch in der Gemeinde Orpund eine Ideenwerkstatt durchgeführt, um die Gemeindepartizipation mit der neu gegründeten Kulturkommission zu aktivieren.

InnoVillage Seeland möchte die Erkenntnisse aus diesem Projekt, weiteren Gemeinden zur Verfügung stellen. Dies soll in Form eines detaillierten Leitfadens umgesetzt werden.

Die Träger des Projektes waren der Verein La Piazza und die drei Partnergemeinden. Hinzu kam die Gemeinde Orpund.

Aus den Erfahrungen und Erkenntnissen in der Pilotgemeinde Diessbach b. Büren, wurde ein Vorgehensmodell abgeleitet. Dieses dient als roter Faden für die Befähigung und die Begleitung der Partner-Gemeinden. Innerhalb dieses Prozesses werden diverse Menschenfokussierte Methode angewandt: Human Centred Design (HCD), Design Thinking (DT), Lean Startup.

Erreichte Ziele des Projektes (high Level)
  • Befähigen von drei Gemeinden beim partizipativen Vorgehen mit ihrer Bevölkerung.
  • 4 Durchgeführte IdeenWerkstätte
  • Begleitung von insgesamt 11 Projekten (Workshops, Coaching). Mindestens zwei Projekte je Gemeinde.
  • Regelmässige öffentliche Kommunikation über den Projektstand, um das Projekt mitverfolgen zu können.
  • In den Gemeinden Büren a. A, so wie in der Gemeinde Worben, konnte ein Nukleus aktiviert werden, welcher auch nach dem Wirken von InnoVillage weiter bestehen wird. Somit konnte ein nachhaltiges Aktivieren sichergestellt werden. In der Gemeinde Studen ist es noch nicht klar, wie es weitergehen wird. Diese Gemeinde schaffte es bis heute nicht, diesen Nukleus zu bilden. Im Erfahrungsbericht, werden wir uns vertieft mit diesem Thema auseinandersetzen.
Was steht noch aus?
  • Erstellung eines Erfahrungsberichtes und Leitfadens (bis März 2024)

Sehr erfreulich ist, dass weitere Gemeinden Interesse zeigen, um ähnliche partizipative Vorgehensweisen zu etablieren. Dies werten wir als den grössten Erfolg.

 

Was zusätzlich aus dem Projekt entstand

Durch das Projekt wurden weitere Gemeinden auf die partizipative Vorgehensweise aufmerksam. Dies führte dazu, dass Olivier Ferilli im August 2022 die Firma «ANTIZIPA innovation GmbH» gegründet hat. Diese setzt sich für Innovation und Transformation für Gemeinden ein. Im Zentrum ist steht jeweils partizipatives Vorgehen und die damit entwickelte Innovation. Die Firma ANTIZIPA innovation wird die Aktivitäten aus InnoVillage Seeland weiterführen, da durch das InnoVillage Projekt, das Bedürfnis und somit das Potential aufgezeigt werden konnte.

Zudem sind auch Vereine an partizipativen Prozessen interessiert, um Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden – Überalterung, Mitgliederschwund, Veränderung des Vereinszwecks. Diese werden nach wie vor durch den Verein La Piazza unterstützt.

Zeitlicher Ablauf
Projektphase

Die geplante Projektplanung, Links, stand 2021. Der Zeitplan konnte gut eingehalten werden. Die IdeenWerkstätte fanden ein Monat später als geplant statt. Das Projekt wurde erfolgreich per 31.12.2023 beendet. Der InnoVillage Leitfaden wird bis Ende März 2024 fertiggestellt sein. Diese Verschiebung ist auf Ressourcenknappheit aufgrund der zu begleitenden Projekte zurückzuführen. Am 28. März 2024 wird ein Abschlussevent mit allen beteiligten (Gemeinderäte, Projektteams, InnoVillage Team) das Projekt abrunden.

In der Gemeinde Worben wurde ein Projekt erst im August 2023 gestartet. Wir haben uns bereiterklärt dieses Projekt, mit dem dafür notwendigen Budget, bis im Juni 2024 zu begleiten.

Fazit

InnoVillage Seeland kann als Gemeinde-Entwicklungs Studie betrachtet werden. Die partizipative Innovation soll in den Gemeinden aktiviert und etabliert werden. Das Projekt hat ein grosses Potential und eine starke Leuchtkraft, für die Region und drüber hinaus.

Wir verstehen das Projekt auch als persönlichen Lernprozess. Wir wollen die Region bewegen und einen Mehrwert schaffen.